Es stellte sich die mir unlängst die Frage, wie sich die Telefonkosten im spanischen (kanarischen) Zweitwohnsitz (nicht meiner ;) senken lassen. Nebenbei wird dadurch die dt. Festnetznummer auch im Urlaub nutzbar. Folgende Lösung haben wir uns überlegt und umgesetzt, vielleicht helfen ja die Details dem ein oder anderen weiter.
Gegeben:
* Spanischer Telefon- und DSL-Zugang bei der Telefonica
* dazu passender Zyxel P660 Monoport-Router
* deutscher DSL-Komplettanschluss mit VoIP
* deutsche Fritzbox (hier 7170)
Um die Fritzbox am spanischen DSL betreiben zu können, bräuchte man entweder:
+ ein spanisches Modell mit Annex A (statt Annex B, wie in DE) oder
+ man ändert die Firmware manuell auf eine, die Annex A macht und hofft, dass die Hardware gleich genug ist, dass es stabil klappt. Ob dies der Fall ist oder nicht konnte ich dem Internet nicht eindeutig entnehmen; manchmal funktioniert es wohl, aber nicht immer: Es hängt wohl von den Leitungseigenschaften ab, ob die Toleranz der Bauteile ausreicht oder nicht. Habe ich daher nicht getestet. Oder:
+ Man nutzt das mitgelieferte Zyxel-Gerät als Modem statt als Router und schaltet die Fritzbox dahinter, die sich dann selbst per PPPoE einwählt.
Die letzte Option hat den Vorteil, dass man sich keine möglichen Inkompatibilitäten schafft und die Firmware nicht ändern muss. Daher haben wir es so umgesetzt.
Um das Zyxel-Gerät umzustellen, meldet man sich per Browser an (http://192.168.1.1), die Zugangsdaten für Benutzer/Passwort lauten "1234" und "1234". Dort schaltet man von "Routing" auf "Bridge" um. Die anderen Einstellung (VPI/VCI=8/32, LLC) können gleich bleiben.
Dann verbindet man die Fritzbox per WLAN oder anderem LAN-Port (2-4) mit dem Rechner und den "LAN1" mit dem einzigen freien Ethernet-Ports des Zyxels und konfiguriert wie abgebildet ("Internetzugang über LAN 1", " Internetverbindung selbst aufbauen (NAT-Router mit PPPoE oder IP)", "Zugangsdaten werden benötigt (PPPoE)"). Die Zugangsdaten für alle Zugänge bei der Telefonica sind gleich, nämlich User "adslppp@telefonicanetpa" mit Passwort "adslppp".
Die sonstigen Einstellung, z.B. für WLAN kann man nach eigenen Wünschen wie immer einstellen. Gleiches gilt für die VoIP/SIP-Zugänge, die wie in Deutschland, wo man ggf. eine weitere Fritzbox stehen hat, zu konfigurieren sind. Es können prinzipiell mehrere Fritzboxen mit den gleichen Accounts parallel laufen; das Telefon klingelt dann auf beiden.
Bei Freenet war ein Haken, dass die VoIP-Hauptnummer mit dem Benutzernamen ("hans.meiser"), die weiteren Nummern aber mit der kompletten Nummer als Username einzurichten sind. Das Passwort ist immer das gleiche.
Nun zur Verkabelung der Telefonseite. Aus dem "Splitter" (Y-Kabel) kommt ein RJ11-RJ11 Kabel, dass man zwar in die DSL/TEL-Buchse der Fritzbox stecken kann; dies hilft aber nicht weiter. Die Telefonadern müssen aber auch in die Fritzbox, um Festnetzgespräche führen zu können. Während beim Analoganschlusse die mittleren beiden Adern (bei RJ11 also 2/3 und RJ45 4/5) das Signal führen, müssen diese in der Fritzbox auf die beiden um die mittleren drumrum (bei RJ11 also 1/4 und RJ45 3/6, d.h. 3 Weiß/Orange und 3 Orange bei normalem Cat.5-Kabel) gelegt werden. In Ermangelung besserer Werkzeuge und Hilfsmittel musste vorerst ein Telefonkabel und eine Lüsterklemme dran glauben ;).
Man kann übrigens auch die kleineren RJ11-Stecker in die breitere RJ45-Buchse der Fritzbox stecken oder sich, wenn man das Kabel ohnehin bauen muss die richtigen Stecker pro Seite besorgen.
Die funktionierende Internet-Verbindung zeigt nun hoffentlich das hektische Flackern der Ethernet-LED am Zyxel an.
Nachteile, die nicht zu Verschweigen sind:
* Man ist plötzlich auch im Urlaub unter der normalen Telefonnummer erreichbar (will man das?). :-)
* Man kann nicht sinnvoll anhand der Nummer per LCR entscheiden, ob man über spanisches Festnetz oder deutsches VoIP telefonieren will. Da der dt. VoIP-Anschluss auch eine Flat ins europäische Festnetz beinhaltet, schadet es in diesem Fall nicht, alle Gespräche über VoIP zu führen, ansonsten könnte man eine Wählregel für "0034*" über Festnetz erwägen. Man sollte sich aber für ein System von Nummern entscheiden, das man einheitlich benutzt, also 0034 immer für Spanien oder 0049 immer für Deutschland vorwählen, sonst Gerät man in Teufels Küche. Merke: Vorwahlen zuviel schaden eigentlich nie.
Weitere Links, die möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, mit dem Thema zu tun haben:
http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=116595
http://www.wehavemorefun.de/fritzbox/Belegungen
http://www.gepanet.com/kategorie_5_verkabelung.htm
Fragen gerne an mich, damit ich den Artikel erweitern kann :)
Gegeben:
* Spanischer Telefon- und DSL-Zugang bei der Telefonica
* dazu passender Zyxel P660 Monoport-Router
* deutscher DSL-Komplettanschluss mit VoIP
* deutsche Fritzbox (hier 7170)
Um die Fritzbox am spanischen DSL betreiben zu können, bräuchte man entweder:
+ ein spanisches Modell mit Annex A (statt Annex B, wie in DE) oder
+ man ändert die Firmware manuell auf eine, die Annex A macht und hofft, dass die Hardware gleich genug ist, dass es stabil klappt. Ob dies der Fall ist oder nicht konnte ich dem Internet nicht eindeutig entnehmen; manchmal funktioniert es wohl, aber nicht immer: Es hängt wohl von den Leitungseigenschaften ab, ob die Toleranz der Bauteile ausreicht oder nicht. Habe ich daher nicht getestet. Oder:
+ Man nutzt das mitgelieferte Zyxel-Gerät als Modem statt als Router und schaltet die Fritzbox dahinter, die sich dann selbst per PPPoE einwählt.
Die letzte Option hat den Vorteil, dass man sich keine möglichen Inkompatibilitäten schafft und die Firmware nicht ändern muss. Daher haben wir es so umgesetzt.
Um das Zyxel-Gerät umzustellen, meldet man sich per Browser an (http://192.168.1.1), die Zugangsdaten für Benutzer/Passwort lauten "1234" und "1234". Dort schaltet man von "Routing" auf "Bridge" um. Die anderen Einstellung (VPI/VCI=8/32, LLC) können gleich bleiben.
Dann verbindet man die Fritzbox per WLAN oder anderem LAN-Port (2-4) mit dem Rechner und den "LAN1" mit dem einzigen freien Ethernet-Ports des Zyxels und konfiguriert wie abgebildet ("Internetzugang über LAN 1", " Internetverbindung selbst aufbauen (NAT-Router mit PPPoE oder IP)", "Zugangsdaten werden benötigt (PPPoE)"). Die Zugangsdaten für alle Zugänge bei der Telefonica sind gleich, nämlich User "adslppp@telefonicanetpa" mit Passwort "adslppp".
Die sonstigen Einstellung, z.B. für WLAN kann man nach eigenen Wünschen wie immer einstellen. Gleiches gilt für die VoIP/SIP-Zugänge, die wie in Deutschland, wo man ggf. eine weitere Fritzbox stehen hat, zu konfigurieren sind. Es können prinzipiell mehrere Fritzboxen mit den gleichen Accounts parallel laufen; das Telefon klingelt dann auf beiden.
Bei Freenet war ein Haken, dass die VoIP-Hauptnummer mit dem Benutzernamen ("hans.meiser"), die weiteren Nummern aber mit der kompletten Nummer als Username einzurichten sind. Das Passwort ist immer das gleiche.
Nun zur Verkabelung der Telefonseite. Aus dem "Splitter" (Y-Kabel) kommt ein RJ11-RJ11 Kabel, dass man zwar in die DSL/TEL-Buchse der Fritzbox stecken kann; dies hilft aber nicht weiter. Die Telefonadern müssen aber auch in die Fritzbox, um Festnetzgespräche führen zu können. Während beim Analoganschlusse die mittleren beiden Adern (bei RJ11 also 2/3 und RJ45 4/5) das Signal führen, müssen diese in der Fritzbox auf die beiden um die mittleren drumrum (bei RJ11 also 1/4 und RJ45 3/6, d.h. 3 Weiß/Orange und 3 Orange bei normalem Cat.5-Kabel) gelegt werden. In Ermangelung besserer Werkzeuge und Hilfsmittel musste vorerst ein Telefonkabel und eine Lüsterklemme dran glauben ;).
Man kann übrigens auch die kleineren RJ11-Stecker in die breitere RJ45-Buchse der Fritzbox stecken oder sich, wenn man das Kabel ohnehin bauen muss die richtigen Stecker pro Seite besorgen.
Die funktionierende Internet-Verbindung zeigt nun hoffentlich das hektische Flackern der Ethernet-LED am Zyxel an.
Nachteile, die nicht zu Verschweigen sind:
* Man ist plötzlich auch im Urlaub unter der normalen Telefonnummer erreichbar (will man das?). :-)
* Man kann nicht sinnvoll anhand der Nummer per LCR entscheiden, ob man über spanisches Festnetz oder deutsches VoIP telefonieren will. Da der dt. VoIP-Anschluss auch eine Flat ins europäische Festnetz beinhaltet, schadet es in diesem Fall nicht, alle Gespräche über VoIP zu führen, ansonsten könnte man eine Wählregel für "0034*" über Festnetz erwägen. Man sollte sich aber für ein System von Nummern entscheiden, das man einheitlich benutzt, also 0034 immer für Spanien oder 0049 immer für Deutschland vorwählen, sonst Gerät man in Teufels Küche. Merke: Vorwahlen zuviel schaden eigentlich nie.
Weitere Links, die möglicherweise, aber nicht zwangsläufig, mit dem Thema zu tun haben:
http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=116595
http://www.wehavemorefun.de/fritzbox/Belegungen
http://www.gepanet.com/kategorie_5_verkabelung.htm
Fragen gerne an mich, damit ich den Artikel erweitern kann :)
Kommentare
Seit ein paar Wochen habe ich dabei auf "Fibra Optica" umgestellt.
Dabei bekommt man 2 Geräte von Movistar gestellt. 1 x ein DSL Modem und 1 x einen Router, der im Prinzip die gleiche Funktion hat, wie meine Fritzbox. Den Router habe ich inziwschen wieder abgebaut, denn mein, wenn auch alte, Firtzbox 7270 baut auch mit dem neuen DSL Modem die Verbindung auf. Die einzige Änderung zu den hier beschrieben Einstellungen die notwendig war, ist das Eintragen der VLAN-ID in den Zugangsdaten. Bei mir hat es mit der VLAN-ID = 6 funktioniert.